2005-11-07 12:25:31

Vatikan: Österreichs Bischöfe beim Papst


Papst Benedikt XVI. hat Österreichs Bischöfe dazu aufgefordert, sich nicht vor der Vermittlung schwieriger Glaubensinhalte zu drücken. "Es gibt Themen - vor allem im Bereich der Sittenlehre - die in Euren Diözesen in Katechese und Verkündigung nicht ausreichend präsent sind", so der Papst an die Bischöfe, die im Rahmen ihres Ad-Limina-Besuches heute Vormittag ihre gemeinsame Audienz bei Benedikt hatten.
"Umsicht darf uns nicht daran hindern, Gottes Wort in aller Klarheit darzulegen – auch jene Punkte, die man meist weniger gern hört oder die mit Sicherheit Reaktionen des Protestes, mitunter auch Spott und Hohn hervorrufen. Vielleicht fürchten die mit der Verkündigung Beauftragten hier und da, die Menschen könnten sich abwenden, wenn klar gesprochen wird. Dabei lehrt die Erfahrung beinah überall, daß genau das Gegenteil wahr ist. Macht Euch keine Illusionen. Eine katholische Glaubensunterweisung, die verstümmelt angeboten wird, ist ein Widerspruch in sich und kann auf die Dauer nicht fruchtbar sein."

Um die missionarische Gesinnung der österreichischen Katholiken neu zu wecken, sei bereits einiges geschehen - der Papst erinenrte an die Wiener Stadtmission und an den Mitteleuropäischen Kathollikentag in Mariazell. Aber:
"Vieles muss noch getan werden. In Wirklichkeit sind es oft die Maßnahmen der ordentlichen Leitungsgewalt, wie z.B. kluge und richtige Personalentscheidungen, die die Situation nachhaltig verbessern."
Positiv merkte Papst Benedikt "zahlreiche positive Gegebenheiten des kirchlichen Lebens" in Österreich an.
"Die weitgehend gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche zum Segen der Menschen prägen das Bild der Kirche Österreichs ebenso wie die Fülle der kulturellen Reichtümer der durch und durch christlichen Geschichte Eures von Gott so vielfach gesegneten Landes. An vielen Ansatzpunkten kann sich der Funke christlichen Eifers neu entzünden. Nützt alle diese Gaben, wo Ihr nur könnt, aber gebt Euch nicht mit einer äußerlichen Religiosität zufrieden. Gott genügt es nicht, daß sein Volk ihn mit den Lippen ehrt – er will unser Herz."
Kardinal Christoph Schönborn, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, hatte zu Beginn der Gemeinschaftsaudienz Papst Benedikt für 2007 nach Österreich eingeladen. In zwei Jahren feiert der steirische Wallfahrtsort Mariazell mit der populären Gnadenmadonna sein 850jähriges Bestehen.


(rv 05.11.05 gs)








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