Papst Benedikt XVI. hat Fortschritte in der Ökumene zwischen Katholiken und Lutheranern
gewürdigt. Bei einer Audienz für den Präsidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB),
Bischof Mark Hanson, beklagte er aber auch weiterhin bestehende Hindernisse. "Unser
gemeinsamer ökumenischer Weg wird weiter auf Schwierigkeiten stoßen", betonte das
Kirchenoberhaupt. Neben innerchristlichen Hürden behindere auch wachsende Säkularisierung
den Dialog, beklagte Benedikt. "Ein Klima der Unsicherheit über christliche Wahrheiten
und ethische Prinzipen, die früher unbestritten waren, stellt heute eine umso größere
Herausforderung für unseren brüderlichen Dialog dar." Die "Gemeinsame Erklärung zur
Rechtfertigungslehre“ von 1999 bezeichnete Benedikt bei der Begegnung mit der LWB-Delegation
als "Meilenstein“. Um weitere Fortschritte in der Ökumene zu erreichen, müssten beide
Seiten bleibende Unterschiede in der Rechtfertigungslehre anerkennen. "Wir sollten
unsere Bemühungen darum, besser zu begreifen, was wir gemeinsam haben und was uns
spaltet, verstärken“, sagte der Papst bei er Begegnung. Die LWB-Delegation traf Benedikt
im Rahmen ihrer Visite beim Päpstlichen Einheitsrat. In diesem Zusammenhang würdigte
Benedikt das vor wenigen Wochen verabschiedete Dokument der Lutherisch-Römisch-Katholischen-Kommission
über die Apostolizität der Kirche, das im nächsten Jahr veröffentlicht werden soll. (rv
07.11.05 bg)