Die deutschen Bischöfe wollen künftig ihre Kontakte zur islamischen Gemeinschaft verstärken.
In seiner diesjährigen Grußbotschaft an die Muslime zum Fest des Fastenbrechens erinnert
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, an die gemeinsamen
Aufgaben, denen sich Christen und Muslime gemeinsam stellen müssen. "Als Christen
und Muslime sind wir aufgerufen, die uns verbindenden Werte zu entdecken und sie gegenüber
der Öffentlichkeit in unserem Land zum Ausdruck zu bringen", so Lehmann. In seiner
Botschaft erinnert er auch an den 40. Jahrestag der Erklärung des Zweiten Vatikanischen
Konzils „Nostra aetate“, die den Dialog mit anderen Religionen einläutete. Darin heißt
es ausdrücklich: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime". Gemeinsam
müssten Christen und Muslime sich den Herausforderungen unserer Zeit stellen. „Für
Apathie und Untätigkeit ist kein Platz", zitiert Lehmann Papst Benedikt XVI., der
im April in Köln mit einer muslimischen Delegation zusammengetroffen war. Stärker
als bislang sollten die deutschen Bischöfe künftig nach Lehmanns Ansicht mit muslimischen
Religionsvertretern über jene Fragen sprechen, die den Zusammenhalt der Gesellschaft
berühren. Frieden und Gerechtigkeit müssten immer mehr als Anliegen der Religionen
erkannt werden. (dbk 31.10.05 bg)