Vatikan: Papst erinnert an Verpflichtung zum jüdisch-christlichen Dialog
Vor vierzig Jahren hat das Zweite Vatikanische Konzil mit seiner Erklärung „Nostra
aetate“ den Grundstein für den Dialog zwischen Katholiken und Angehörigen anderer
Religionen, insbesondere des Judentums und des Islams gelegt. Papst Benedikt XVI.
erinnert anlässlich des Jubiläums daran, wie wichtig die Verpflichtung zum Austausch
mit anderen Religionsgemeinschaften besonders heute ist. Beim Angelusgebet sagte er
auf dem Petersplatz vor Zehntausenden von Gläubigen: „Die Aktualität der Konzilsdokumente
ist in mancher Hinsicht sogar noch gewachsen. Mit der Erklärung „Nostra aetate“ haben
die Konzilsväter einige Grundwahrheiten festgestellt: Sie haben klar an das besondere
Band zwischen Juden und Christen erinnert,; sie haben die Hochachtung gegenüber den
Juden und Anhängern anderer Religionen betont und sieb haben die auf die universale
Brüderlichkeit hingewiesen, die jedwede Form von religiöser Diskriminierung und Verfolgung
verurteilt.“
Nach dem Angelus wies der Papst noch einmal auf die große Not
hin, die seit den Erdbeben vom 8. Oktober in der Kaschmir-Region herrscht. „Es hat
vielfältige Formen der Solidarität gegeben, aber die Erfordernisse scheinen größer
zu sein, als die bislang eingetroffenen Hilfsleistungen. Deshalb rufe ich die internationale
Gemeinschaft erneut auf, ihre Bemühungen zur Unterstützung der schwer geprüften Bevölkerungen
zu verstärken.“
Auf Deutsch sagte Benedikt nach dem Angelusgebet: „Ganz herzlich
grüße ich alle Pilger deutscher Sprache. In diesem Monat Oktober haben wir die Mutter
Gottes besonders im Rosenkranzgebet angerufen. Stets gebührt ihr ein zentraler Platz
in unserem Herzen. Vor ihr erkennen wir uns alle als Kinder Gottes. Von ihr lernen
wir vertrauen. Mit ihr lernen wir glauben und beten. Laßt euch von Maria zu Christus
führen! Der Heilige Geist stärke euch und begleite euer Tun in der kommenden Woche.“ (rv
30.10.05 bg)