2005-10-28 13:48:23

Vatikan: Papst verdammt Menschenhandel


Der Papst verdammt Menschenhandel. In einer Botschaft zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge kritisiert er auch, dass viele Frauen mit falschen Versprechungen aus ihren Heimatländern gelockt werden und im Westen "fast wie Sklavinnen" arbeiten müssen, zum Beispiel in der Sex-Industrie. Der katholische Migrantentag wird am kommenden 15. Januar gefeiert; die Papstbotschaft zum Thema "Migration - ein Zeichen der Zeit" wurde heute vom Vatikan veröffentlicht. Hier einige Kernsätze aus dem vergleichsweise kurzen Dokument:

"Unter denen, die aus wirtschaftlichen Gründen emigrieren, gibt es in jüngerer Zeit immer mehr Frauen. Sie überschreiten allein die Grenzen, um im Zielland Arbeit zu suchen. Ihre Präsenz ist vor allem im Niedrig-Lohn-Sektor spürbar - und wenn Arbeitsmigranten ohnehin schon besonders verletzlich sind, dann gilt das für die Frauen unter ihnen noch um vieles mehr. Christen sollten sich um gerechte Behandlung von Migrantinnen bemühen, ihre Weiblichkeit respektieren und ihre gleichen Rechte anerkennen.

Ein schmerzhaftes Phänomen ist der Menschenhandel - vor allem der Frauenhandel. In einigen Fällen werden Frauen und Mädchen an ihrem Arbeitsplatz fast wie Sklavinnen ausgebeutet, auch in der Sex-Industrie. Ich verdamme die hedonistische und marktorientierte Kultur, die die systematische Ausbeutung der Sexualität fördert.

Was Asylsuchende und Flüchtlinge betrifft, beschäftigt man sich zu sehr mit der Frage, wie sie ins Land kommen, und nicht genug mit den Gründen, aus denen sie ihre Länder verlassen haben. Die Kirche sieht auf diese ganze Welt des Leids und der Gewalt mit den Augen Jesu. Hoffnung, Mut, Liebe und eine Fantasie der Nächstenliebe sollten unser menschliches und christliches Engagement in diesem Bereich inspirieren.
Aus dem Vatikan - Benedikt XVI."
(rv 28.10.05 sk)







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