Das Oberhaupt der koptischen Christen, Papst Schenuda III., soll Morddrohungen erhalten
haben. Das berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte. Moslemführer
hätten eine Fatwa zur Tötung Schenudas III. erlassen, gab die Gesellschaft heute in
Frankfurt an. Dem koptischen Kirchenführer werde vorgeworfen, sich nicht für ein angeblich
anti-islamisches Theaterstück entschuldigt zu haben. Gegen das Theaterstück, das derzeit
auf DVDs kursiert, haben letzte Woche Tausende von aufgebrachten Moslems in Alexandria
demonstriert. Nach Angaben der Menschenrechts-Organisation wurden während der Demonstration
Flugblätter mit dem Mordaufruf verteilt. Es seien auch Listen mit Namen von weiteren
Christen aufgetauscht, die ebenfalls getötet werden sollen. Shenuda III. ist Nachfolger
des Evangelisten Markus. Als Oberhaupt der Kopten - einer der ältesten christlichen
Gemeinschaften überhaupt - trägt er den Titel "Papst". (pm/kna 26.10.05 sk)