In der Kirche wird darüber diskutiert, das Verfahren der Seligsprechung abzuschaffen.
"Das ist eine Frage, die unter Fachleuten derzeit behandelt wird", sagte der Jesuit
Peter Gumpel der "Münchner Kirchenzeitung". Gumpel ist päpstlicher Untersuchungsrichter
bei der vatikanischen Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen. Die Seligsprechung
sei vor rund 400 Jahren "für die Fälle, die schon fast erledigt waren" als "eine Art
Trostpreis und eine Übergangsmaßnahme" erfunden worden, sagte der Experte. Papst Johannes
Paul II. habe in einem langen Gespräch die Schwierigkeiten einer Doppelung mit
dem Heiligsprechungsverfahren eingesehen, für das strengere Maßstäbe gelten. Der Papst
habe aber gemeint, dass dieses Problem mit seinem Nachfolger besprochen werden solle,
so der Jesuit. (kna 26.10.05 sk)