2005-10-26 13:28:32

Vatikan: Kaiser trifft Papst


Der Papst bricht allle Rekorde. Wieder waren um die 50.000 Pilger unter fast noch spätsommerlicher Herbstsonne auf den Petersplatz gekommen. Zumindest waren die bei der Präfektur gemeldet. In Realiter dürften es weit mehr gewesen sein - zumindest kam der Verkehr heute morgen wegen zahlloser Reisebusse rund um den Vatikan fast zum erliegen. Unter den Pilgern: das Werbekomitee für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Allen voran: Rudi Völler und Franz Beckenbauer. 48,7 Sekunden dauerte das persönliche Treffen zwischen Papst und Kaiser.
"Für mich ist es natürlich ein unvergessliches Erlebnis, weil es ja der erste Papst ist, dem ich die Hand schütteln durfte bzw. mit dem ich ein paar Worte sprechen durfte. Sein Vorgänger - da hatte ich zwar auch einmal die Möglichkeit, in einer Audienz dabei zu sein, aber da war der räumliche Abstand einfach zu groß."
Bayer ist Beckenbauer, wie der Papst und katholisch erzogen obendrein. Klar also:

"Das ist der Höhepunkt in meinem Leben. Nachdem ich ja christlich und katholische erzogen bin und mein Gedanke ja ständig nach oben gerichtet ist. Ich hab' mich natürlich wahnsinnig gefreut auf diesen Moment, weil er denke ich ein großartiger Vertreter der christlichen Welt ist. Und ich habe ihm auch gesagt, ich wünsche ihm alles gute, vor allem langes Leben, denn die Menschheit braucht ihn, ich glaube nötiger denn je."
Fußball war auch Thema und der Papst hat der Mannschaft alles Gute gewünscht, erzählte Beckenbauer. Er habe sogar gesagt, sie sei "auf der Höhe".
"Ich denke, es wird ihm am Herzen liegen, eine fröhliche, freundliche Stimmung zu erleben. Ich denke, das können wir zwar nicht garantieren, aber das hoffen wir, dass wir gute Gastgeber sein werden und dass die Weltmeisterschaft in einem friedlichen Spiele verläuft."


Doch zuvor hatte der Papst über den Christushynmus im Philipperbrief meditiert. Zusammenfassend auf deutsch sagte Benedikt:
"In zwei gegenläufigen Bewegungen offenbart sich uns Christus als der Erlöser: In der Erniedrigung seines Kreuzestods nimmt er die menschliche Wirklichkeit bis zur äußersten Konsequenz des Leidens an. In seinem Aufstieg als Sieger über den Tod erscheint die Strahlkraft seiner göttlichen Natur. Der Christushymnus des Philipperbriefes, der uns zu Beginn vorgetragen wurde, verbindet diese beiden Akkorde zu einem großartigen Lied. Der himmlische Vater lohnt den Gehorsam seines Sohnes, der sich aus Liebe für die Menschen hingab, mit seiner Erhöhung über die ganze Schöpfung. Er verleiht ihm einen 'Namen, der größer ist als alle Namen' (Phil 2, 9). Dieser Name sagt aus, wer Jesus ist: 'Jesus Christus ist der Herr' (V. 11). Dieser Name ist für uns Christen allezeit Grund zur Anbetung und zum frohen Bekenntnis in der Gemeinschaft der Erlösten, der Kirche, die einstimmt in den ewigen Lobpreis der Schöpfung."
Einige 10.000 Pilger aus Deutschland und Österreich wusste die Präfektur zu melden. Der Papst begrüßte besonders den Malteser-Hospitaldienst aus Österreich und eine Delegation des Bayerischen Pilgerbüros zum 80-jährigen Bestehen:
"Christus kennt die Sorgen und Leiden der Menschheit und von jedem von uns. Er ist und bleibt der Sieger über Sünde und Tod. Ihm wollen wir danken; Ihn wollen wir freudig vor aller Welt bekennen. Gottes Geist gebe euch dazu Mut und glaubensfrohe Hoffnung alle Tage!"
(rv 26.10.05 bp/lw)







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