2005-10-26 15:26:47

Deutschland: Militärbischof zum Großen Zapfenstreich


Die Bundeswehr feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Verschiedene Veranstaltungen und Feierstunden hat es dazu schon gegeben, heute Abend ruft nun der Bundestag zum großen Zapfenstreich und will damit den Jahrestag besonders feiern. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik marschieren die Soldaten dazu vor dem Reichstag auf. 40 Organisationen, darunter die Linkspartei, rufen seit Monaten zum Protest gegen den Festakt auf. Militärbischof Walter Mixa sagt, die Soldaten können so Ordung und Gemeinschaft erfahren, und
"dass sie in dieser Gemeinschaft auch einen Auftrag haben für die Gesellschaft, und dann vor allen Dingen für den friedenstiftenden Dienst, für Menschen in bedrohten Gebieten; und dass sie zum anderen vielleicht durch diese klare Ordnung, die im Zapfenstreich zum Ausdruck kommt, dann vor allem durch diesen Choral 'Wir beten an die Macht der Liebe' vielleicht doch auch bei nicht Getauften der Gedanke aufkommt, es gibt vielleicht doch auch das Andere, das Göttliche und eine letzte Beheimatung und Befriedung über den Tod hinaus. Solche Gedanken sind nicht ausgeschlossen, vor allem vorausgehend auch noch die Frage nach einem tieferen und nach einem bleibenden Sinn des menschlichen Daseins."
Der Große Zapfenstreich ist ein alter militärischer Brauch. Seine Ursprünge gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die Ehrenerweisung besteht aus einer genau festgelegten Abfolge musikalischer Elemente und militärischer Zeremonie. Wilhelm II. hatte für die preusischen Truppen das Gebet eingeführt.
(rv 26.10.05 bp)







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