Mit einer feierlichen Messe mit Heiligsprechungen geht morgen die Bischofssynode zu
Ende - und mit ihr das Jahr der Eucharistie. Der Generalrelator der Bischofssynode,
der Patriarch von Venedig, Kardinal Angelo Scola, sagt, die hierarchische Gemeinschaft
der Kirche sei in dieser Synode ganz deutlich zu sehen gewesen. Das praktische Ergebnis
des Bischofstreffen fasst der Moderator desselben so zusammen: "Es kam heraus,
dass der Primat des eucharistischen Tuns wirklich in den Mittelpunkt gestellt werden
muss, das heißt das Faktum, dass die Kirche seit 2000 Jahren existiert, weil jeden
Sonntag Millionen und Abermillionen von Menschen auf allen Kontinenten ihre Häuser
verlassen und sich vereinen, um den Leib Christi zu essen, das heißt das Opfer des
Sohnes Gottes zu leben, der Mensch geworden ist, der das tat, um uns freizukaufen,
also um uns die Möglichkeit zu geben, sofort ein würdigeres und menschlicheres Leben
zu führen, das auch der Tod nicht zerbrechen kann, eine Erfahrung von Schönheit, Wahrheit
und unerhörter Güte." Ein viel diskutiertes Thema auf der Synode war der Priestermangel
und die damit verbundene Schwierigkeit der Menschen, an einer Eucharistiefeier teilnehmen
zu können. Der deutsche Kardinal Joachim Meisner ist auch einer der Synodenväter.
Er sagt, Wortgottesdienste mit Eucharistiefeier könnten nicht die Lösung sein, denn:
Dann würden Eucharistiefeier und Wortgottesdienst vermischt. Er nennt als positives
Gegenbeispiel eine Gottesdienstform in der ehemaligen DDR:
"Da wurde immer
darauf Wert gelegt, dass der Kommunionspender an der Eucharistiefeier des Pfarrortes
teilnimmt. Vor dem Schlusssegen bekommt er im Angesicht der Gemeinde die Krankenburse
mit der Eucharistie. Nach dem Segen geht er hinaus zu den Schwestern und Brüdern auf
den Außenstationen, die mangels Verkehrsmitteln wirklich nicht zum Pfarrort kommen
konnten. Da wird sichtbar, dass gleichsam der Familientisch des Altares so herausgezogen
wird, dass er bis dorthin reicht. Da ist der Zusammenhang gegeben." (rv 22.
10. 05 lw)