Die "Regensburger Domspatzen" und die Münchner Philharmoniker haben gestern Abend
in der vatikanischen Audienzhalle ein Konzert für den Papst gegeben. Dabei kam auch
ein "Sanctus" zur Aufführung, das der Bruder des Papstes Georg Ratzinger komponiert
hatte. Georg Ratzinger, der gestern Abend mit dabei war, hat lange die "Regensburger
Domspatzen" geleitet, die als ältester Chor der Welt gelten. Zu dem Konzert waren
etwa 7000 Menschen gekommen, darunter auch mindestens vierzig Kardinäle und der scheidende
deutsche Innenminister Otto Schily. Nach den letzten Klängen dankte der Papst
den Musikern und sagte auch mit Blick auf die Domspatzen: "Ich bin stolz und dankbar,
dass dieser großartige Chor mit der ununterbrochenen 1000-jährigen Geschichte
30 Jahre lang von meinem Bruder Georg hingebungsvoll geleitet wurde." "Sie haben in
diesem Konzert einen großen Bogen von Palestrina bis zu Richard Wagner, von Wolfgang
Amadeus Mozart bis zu Giuseppe Verdi und Hans Pfitzner gespannt und uns so etwas von
der Weite des musikalischen Schöpfertums erleben lassen, das letztlich immer aus den
christlichen Wurzeln Europas gespeist worden ist. Auch wenn Wagner, Pfitzner, Verdi
uns in neue Zonen des Erfahrens der Wirklichkeit hineinführen, so bleibt doch der
gemeinsam tragende Grund des vom Christentums gebildeten europäischen Geistes immer
gegenwärtig und wirksam. Wir haben gerade in diesem Konzert wieder erfahren, wie große
Musik uns reinigt und erhebt, uns letztlich Gottes Größe und Schönheit spüren lässt." (rv
21.10.05 sk)