„Die Menschenwürde muss Ausgangspunkt allem politischem Denken sein“. Dieser Aussage
von Papst Benedikt schließt sich der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU Deutschlands,
Christoph Böhr, an. In einem Referat bei der Veranstaltung „Vernunft – Glaube – Gesellschaft,
Papst Benedikt XVI. über die Metaphysik der Demokratie“ der Joseph-Höffner-Gesellschaft
und des Diözesenrats der Katholiken im Erzbistum Köln lobte Böhr Papst Benedikt XVI.
für seinen Einsatz zur Einhaltung der Menschenrechte auch in den westlichen Demokratien.
Der
Politiker wörtlich: „Nicht umsonst haben die Gründerväter der Bundesrepublik Deutschland
den Schutz der Menschenwürde an den Anfang des Grundgesetzes gestellt, denn von Ihr
leiten sich alle weiteren Menschenrechte ab. Die große Gefahr in der Demokratie, welche
auch der Papst sieht, ist, dass die Würde des Einzelnen zum Wohle einer Mehrheit nicht
mehr geachtet wird.“ Dies wäre der Anfang vom Ende einer Demokratie, meint der Fraktionsvorsitzende.
„An eben diesem Punkt beginnt für Papst Benedikt XVI. die Erörterung aller
politischen Fragen. Mit dem Verweis auf die Unantastbarkeit der Menschenwürde begründet
sich, wie er sagt, „die Ordnung der Macht von den Maßstäben des Rechts her“. Von hier
nimmt alles politische Denken seinen Ausgang.
„Das 20. Jahrhundert hat deutlich
gezeigt was passiert, wenn die Würde des Menschen nicht geachtet und verteidigt wird.“
Deshalb sei das, wofür Papst Benedikt XVI. einstehe, von so großer Bedeutung und Aktualität:
„Die Würde des Menschen kann sich nur so lange eines Schutzes gewiss sein, wie den
Menschen bewusst bleibt, warum ein Mensch – jeder Mensch – Würde hat.“ So sei es nach
christlichem Verständnis notwendig, alle politischen Entscheidungen im Bezug auf die
Menschenwürde zu prüfen. Eine Politik, bar jeden moralischen Anspruchs, versinkt in
Beliebigkeit und Willkür“, meinte Christoph Böhr. „Im Begriff der unantastbaren Würde
des Menschen verbinden und versöhnen sich Glaube und Vernunft, Politik und Religion.
Wankt entweder der Glaube oder die Vernunft, wird der Begriff der Würde brüchig. Er
verliert seinen Halt und seine Wirkung - und damit die freiheitliche Ordnung ihren
Anker.“ (pm 19.10.05 s)