Angesichts der Wahlen in Liberia hat die deutsche Diakonie Katastrophenhilfe zur weiteren
Unterstützung der Bevölkerung in dem westafrikanischen Land aufgerufen. „Die Wahlen
sind ein Ausdruck der politischen Normalisierung. Aber viele Menschen leiden noch
immer unter Kriegstraumata und der tiefen Spaltung des Landes“, erklärt die Direktorin
der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel. In Liberia finden am heute
erstmals seit 14 Jahren wieder Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Seit
dem Rücktritt des früheren Staatspräsidenten Charles Taylor am 8. August 2003 war
eine Übergangsregierung unter Guyde Bryant im Amt. Die wirtschaftliche und humanitäre
Lage ist durch den jahrelangen Bürgerkrieg katastrophal. Offiziell liegt die Arbeitslosigkeit
bei 85 Prozent und durchschnittlich verdienen die Menschen nur 150 US-Dollar im Jahr,
müssen also statistisch gesehen von weniger als 50 Cent am Tag überleben. Bildungs-
und Gesundheitssystem liegen am Boden, Strom bekommt nur, wer sich einen Generator
leisten kann. Hunderttausende Menschen leben noch in Flüchtlingslagern, die Rückkehrer
stehen vor einem schwierigen Neuanfang. (pm 11.10.05 sdk)