2005-10-08 15:25:23

Synode: Ansichten zur Interkommunion


Eucharistia: Fons et culmen vitae et missionis ecclesiae. Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche. Das ist das Thema der Bischofssynode. Heute vormittag trafen sich dazu die Teilnehmer zu ihrer zehnten Sitzung. Viel waren die angesprochenen Themen, aus den verschiedensten Regionen der Welt. Ein Thema tauchte dabei aber heute öfter auf: Interkommunion. Die Stellungnahmen zu diesem Thema waren zum Teil widersprüchlich, beobachtet der deutsche Synodensprecher, der Salesianer Markus Graulich.

"Kardinal Cottier, päpstlicher Hoftheologe bei Johannes Paul II., geht sehr stark davon aus, dass die Kommunion die Einheit voraussetzt. Ich kann nicht mit jemandem feiern, mit dem ich mich nicht verstehe - schon rein menschlich nicht. Während der Vertreter der unierten ukrainischen Kirche sehr stark darauf gedrungen hat, dass die Eucharistie den Weg zur Einheit begleiten kann."

Von der Interkommunion zu unterscheiden ist die Zulassung zur Kommunion von nicht-katholischen Gläubigen. Darüber sprach Kardinal Walter Kasper, Präsident des päpstlichen Einheitsrates.

"Konkretes Beispiel: Der evangelische Vater von katholisch getauften Kindern, der am Tag ihrer Erstkommunion auch mit zur Kommunion geht, weil er vorher mit dem Pfarrer gesprochen hat über sein Verständnis der Eucharistie und seinen Wunsch, an der Kommunion teilzunehmen. Dann kann man das, wie Johannes Paul II. in "Ecclesia de Eucharistia" in Einzelfällen und unter der Bedingung, dass man den Glauben an die Eucharistie annimmt, die Gemeinschaft mit der Kirche sucht, auch zulassen. Und da wünschen sich viele, dass das ausgeweitet wird."

Für Bischof Amedee Grab von Chur müssen die Oberhirten die Sehnsucht vieler Menschen, zur Kommunion zu gehen, ernst nehmen; denn auf der anderen Seite würden die Priester auch solchen Katholiken die Kommunion geben, die an nichts mehr glauben. Und in der freien Diskussion gestern Abend bat einer der Synodenväter, nicht so viel über die Normen des Eucharistieempfangs zu sprechen, weil das in den Gläubigen auch Skrupel wecken könnte.

Heute Nachmittag feiern die Bischöfe im Vatikan den 40. Jahrestag der Einführung der Bischofssynode. Außerdem wurde bekannt, dass am 17. Oktober um 17 Uhr eine eucharistische Anbetung stattfinden wird, vermutlich in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. Morgen, am Sonntag, gibt es einen Ruhetag in der Synode, der aber von der Seligsprechung eines Bischofs, nämlich Kardinal von Galens, gekennzeichnet sein wird.
(rv 08.10.05 gs)








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