Eucharistia: Fons et culmen vitae et missionis ecclesiae. Eucharistie: Quelle und
Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche. Das ist das Thema der Bischofssynode.
Heute vormittag trafen sich dazu die Teilnehmer zu ihrer zehnten Sitzung. Viel waren
die angesprochenen Themen, aus den verschiedensten Regionen der Welt. Ein Thema tauchte
dabei aber heute öfter auf: Interkommunion. Die Stellungnahmen zu diesem Thema waren
zum Teil widersprüchlich, beobachtet der deutsche Synodensprecher, der Salesianer
Markus Graulich.
"Kardinal Cottier, päpstlicher Hoftheologe bei Johannes
Paul II., geht sehr stark davon aus, dass die Kommunion die Einheit voraussetzt. Ich
kann nicht mit jemandem feiern, mit dem ich mich nicht verstehe - schon rein menschlich
nicht. Während der Vertreter der unierten ukrainischen Kirche sehr stark darauf gedrungen
hat, dass die Eucharistie den Weg zur Einheit begleiten kann."
Von der
Interkommunion zu unterscheiden ist die Zulassung zur Kommunion von nicht-katholischen
Gläubigen. Darüber sprach Kardinal Walter Kasper, Präsident des päpstlichen Einheitsrates.
"Konkretes Beispiel: Der evangelische Vater von katholisch getauften Kindern,
der am Tag ihrer Erstkommunion auch mit zur Kommunion geht, weil er vorher mit dem
Pfarrer gesprochen hat über sein Verständnis der Eucharistie und seinen Wunsch, an
der Kommunion teilzunehmen. Dann kann man das, wie Johannes Paul II. in "Ecclesia
de Eucharistia" in Einzelfällen und unter der Bedingung, dass man den Glauben an die
Eucharistie annimmt, die Gemeinschaft mit der Kirche sucht, auch zulassen. Und da
wünschen sich viele, dass das ausgeweitet wird."
Für Bischof Amedee Grab
von Chur müssen die Oberhirten die Sehnsucht vieler Menschen, zur Kommunion zu gehen,
ernst nehmen; denn auf der anderen Seite würden die Priester auch solchen Katholiken
die Kommunion geben, die an nichts mehr glauben. Und in der freien Diskussion gestern
Abend bat einer der Synodenväter, nicht so viel über die Normen des Eucharistieempfangs
zu sprechen, weil das in den Gläubigen auch Skrupel wecken könnte.
Heute Nachmittag
feiern die Bischöfe im Vatikan den 40. Jahrestag der Einführung der Bischofssynode.
Außerdem wurde bekannt, dass am 17. Oktober um 17 Uhr eine eucharistische Anbetung
stattfinden wird, vermutlich in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. Morgen, am Sonntag,
gibt es einen Ruhetag in der Synode, der aber von der Seligsprechung eines Bischofs,
nämlich Kardinal von Galens, gekennzeichnet sein wird. (rv 08.10.05 gs)