2005-10-08 14:40:31

Deutschland: Galens Dolmetscherin erzählt


Historiker, Journalisten und viele andere haben viel über ihn publiziert und berichtet - Clemens August Graf von Galen. An diesem Sonntag wurde er selig gesprochen. Doch wie war der große Christ im alltäglichen Leben? Wie war er im Kontakt mit seinen Mitarbeitern? Eine, die ihn direkt kennen gelernt hat, ist seine ehemalige Dolmetscherin Irmgard Thurmann. Die heute 93jährige hat in den Jahren nach 45 für ihn gearbeitet: "Er war freundlich, aber ein kühler Westfale. Man musste erste eine gewissen Wärme im Gespräch erzeugen, denn er war ziemlich schweigsam, und als Dolmetscherin durfte ich ja keinen Satz und kein Wort verändern. Aber ich habe dann gemerkt, gleich beim ersten mal, dass es mit uns beiden sehr gut klappte. Er hat mich nur einmal nach meinem Mann gefragt. Das interessierte ihn doch. "
Aber nicht nur in seinen Reden war der "Löwe von Münster" eine beeindruckende Persönlichkeit. Die Philologin, die von den britischen Besatzungsmächten gebeten worden war, für den Bischof zu übersetzen, erinnert sich vor allem auch an seine Körpergröße... Ihre Kolleginnen, erzählt sie, hätten sich einmal am Fenster stehend "totgelacht. Der Bischof in zwei Meter Länge und ich klein und total abgemagert – das war sicher eine komische Erscheinung. Aber es war immer ein harmonisches Zusammensein."

(rv 08.10.05 ag)









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