Türkei: "Pluralistische Situation der Eucharistie"
Einer der über 250 Bischöfe auf der Synode ist der Apostolische Vikar für Anatolien,
Luigi Padovese. Er ist gleichzeitig Vize-Präsident der türkischen katholischen Bischofskonferenz.
Wenige Tage nach der Aufnahme von EU-Verhandlungen mit der Türkei wollten wir wissen,
wie die Situation der Eucharistie vor Ort aussieht. "Die Türkei ist ein Land
mit alter christlicher Tradition - und sie weist heute eine große Pluralität auf,
was die Eucharistie anbelangt. Denn: Zu unseren Eucahristiefeiern kommen nicht nur
Christen lateinischen Ritus´, sondern auch Angehörige des armenischen, chaldäischen,
syrisch-katholischen und orthodoxen Ritus. Es existiert also ein ganz alltäglicher
Ökumenismus einer Kirche, die die Minderheit im Land darstellt. Und da wird die Eucharistie
zum bedeutendsten Moment der Gemeinschaft, eben nicht nur unter Katholiken, sondern
unter Christen." Und das ist sehr wichtig in einem Land, in dem 99 Prozent
der Bevölkerung Moslems sind, betont Bischof Padovese: "Mit Blick auf das Zusammenleben
mit den Muslimen müssen einige Situationen geklärt werden. Nur ein Beispiel: Die Stadt
Tarsus. Dort gibt es eine Museumskirche - und vor jeder Eucharistiefeier müssen wir
erst um Erlaubnis bitten." (rv 07.10.05 hr)