Bei dem jüngsten Massensturm auf die spanischen Exklave Melilla in Marokko sind wieder
mindestens sechs Flüchtlinge ums Leben gekommen. Sie wurden erschossen oder zu Tode
getrampelt, als sie versuchten, von Marokko aus die Grenzzäune zu der spanischem
Exklave zu überwinden. Keinem der rund tausend Flüchtlinge gelang es, spanisches Territorium
zu erreichen. Wer sind diese Menschen, die immer wieder zum Sprung in die Festung
Europa ansetzen. Es antwortet Domininquez Inigo, Journalist der spanischen Zeitung
„El Correo“: "Diese Menschen kommen aus ganz Afrika südlich der Sahara. Aus
Elfenbeinküste, Mali, Ghana, Kamerun, Senegal. Also aus den ärmsten Staaten des Kontinents.
Sie durchqueren die Wüste Richtung Marokko. Viele von ihnen sind ein komplettes Jahr
unterwegs. Dann kommen sie an, leben monatelang in Wäldern nahe der Grenze, versuchen
irgendwie zu überleben, mit Lebensmitteln, die ihnen mitleidige Anwohner schenken.
Und irgendwann kommt dann der Tag, an dem sie sich aus Baumstämmen eine Leiter zimmern
und einfach versuchen, diesen so genannten Sicherheitszaun zu überwinden." Unterdessen
hat Spanien damit begonnen, Flüchtlinge aus Melilla zurück nach Marokko abzuschieben
- und stößt damit bei der Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf herbe
Kritik. Amnesty sprach von einem "fatalen Signal". Spanien wolle anscheinend aus
den Verpflichtungen der Genfer Konvention zum Flüchtlingsschutz aussteigen.