Auf der Bischofssynode im Vatikan zum Thema Eucharistie gibt es auch sehr viele Beiträge
aus aller Welt, die nur schwer unter einen Hut zu kriegen sind. Da fragt ein Bischof,
wo er eigentlich noch mal die Normen zur Interkommunion in Ruhe nachlesen kann. Oder
ein Bischof aus Guatemala wünscht sich genaue Anweisungen, wie bei Wortgottesdiensten
ohne Priester zu verfahren ist. Die Anforderungen an die Synode sind überraschend
hoch, sagt der deutsche Berichterstatter Pater Markus Graulich. Interessant war, wie
ein vietnamesischer Bischof von blühendem eucharistischem Leben in den Pfarreien seines
Landes berichtete. Der bewegendste Beitrag kam heute von einem Bischof aus Rumänien,
dessen Worte als einzige in der Synodenaula bisher mit Applaus bedacht wurden. Er
berichtete von den Zeiten der Verfolgung, wie Priester sogar im Gefängnis gezwungen
wurden, mit Exkrementen eine Art Messe zu feiern. Nüchterner dann wieder: Bischof
Javier Echevarria, Prälat des Opus Dei. "Wo sind Normen, wenn zuviele Menschen zur
Messe gehen, etwa beim Weltjugendtag oder auch auf dem Petersplatz?" Kardinal
Giovanni Battista Re, Präfekt der Bischofskongregation, betonte die Erstverantwortung
des Bischofs für die würdige Liturgie in seinem Bistum. Er rief wie viele andere nach
einer Stärkung der Beichte. In Sachen eucharistischer Anbetung einigten sich die Oberhirten
aus aller Welt, künftig vor jedem Synodentag stille Anbetung vor dem Allerheiligsten
zu halten. (rv 06.10.05 sk)