Auf der Bischofssynode zur Eucharistie im Vatikan hat die Stunde der Weltkirche geschlagen.
Mit kurzen Ansprachen und Debattenbeiträgen kamen gestern Nachmittag Bischöfe aus
aller Welt zu Wort. Heute vormittag trafen sich die Delegierten der Synode in kleineren
Sprachzirkeln, um das Gehörte zu vertiefen. Die Beiträge der Synodenbischöfe waren
sehr unterschiedlich. Sie spiegelten ein wenig die pastorale Lage in den jeweiligen
Herkunftsländern. So verlangte ein Bischof aus Honduras eine gerechtere Verteilung
der Priester in aller Welt, damit die Katholiken überall die Kommunion empfangen könnten.
Im Gegensatz dazu schlug ein Oberhirte aus Ecuador vor, wenigstens in der Fastenzeit
an einigen Tagen auf die Eucharistiefeier zu verzichten, um an diesen Tagen zu beichten
und den Hunger nach der Kommunion zu stärken. Ein Bischof aus Neuseeland meinte, der
Hunger nach dem eucharistischen Herrn müsse ebenso ernst genommen werden wie der Hunger
nach Nahrung, daher müsse die Kirche nachdenken über die Kommunionzulassung von geschiedenen
Wiederverheirateten. Ein Inder pries den Eifer seiner Gläubigen, den eucharistischen
Herrn anzubeten. Der Kommunionempfang gebe den früher Erniedrigten ihre Würde. Ein
Litauer bedauerte die moderne Ehrfurchtslosigkeit und wünschte Kommunionempfang ausschließlich
im Knien.