Am Sonntag ist es soweit: der Löwe von Münster wird selig gesprochen. Es ist der Höhepunkt
des Bistumsjubiläums und die diözesane Pilgerreise nach Rom war seit langem geplant.
Dass der Termin für die Seligsprechung ausgerechnet jetzt ist, macht Bischof Reinhard
Lettmann richtig glücklich: "Wir werden, so schätze ich, mit rund 5000 Wallfahrern
in Rom sein. Alles, was eben fahren und laufen kann - wir haben alles auf Räder gesetzt
oder in die Flugzeuge." Clemens August Graf von Galen war Bischof in Münster
von 1933 bis 1946. Seine Predigten vor allem gegen Euthanasie sind unvergessen. Seine
Person spielt im Bistum bis heute eine große Rolle, "weil die Erinnerung an
ihn ja natürlich noch sehr lebendig ist, durch alle Älteren, die das erlebt haben.
Jetzt ist natürlich alles ganz neu noch einmal lebendig geworden. Es kommen viele,
die sagen, wir haben noch Fotos, sogar Schallplatten, - wie man das damals machte,
weiß ich nicht - auf denen seine Stimme ist. Das kommt jetzt alles heraus." Dass
die Seligsprechung während der Bischofssynode in Rom statt findet, ist für Lettmann
nur passend. Der Papst selbst könne doch zu seinen Hirten sagen: "Liebe Bischöfe,
strengt euch an! Ihr seht, selbst ein Bischof und Kardinal kann selig werden. Das
wäre doch eine Gelegenheit für den Papst." Das Münsterland scheint ein fruchtbarer
Boden für Selige zu sein. Sr. Euthymia, Anna Katherina Emmerik, ... Vier weitere Verfahren
laufen derzeit noch. Lettmann lacht: "Sollte jemand selig werden wollen, kann
man ihm nur rechtzeitig raten: Komm ins Bistum Münster." (05.10.05 bp)