2005-10-03 14:42:44

Vatikan: "Messe nicht neu erfinden"


So genannter Generalrelator der Bischofssynode ist der Patriarch von Venedig, Kardinal Angelo Scola. In seiner lateinischen Ansprache heute Morgen wies er seine Bischofskollegen darauf hin, dass die Kirche keine neuen Formen der Liturgie und der Teilhabe an ihr erfinden müsse. Es reiche schon, die "ars celebrandi", also die liturgische Tradition der Kirche, für heute fruchtbar zu machen. Scola warnte vor "Aktionismus und Strategien". Wörtlich fuhr der Erzbischof fort: "Die Eucharistie ist ein Geschenk - kein Recht und kein Eigentum". Sie habe soziale Folgen, dränge zur Evangelisierung und verschaffe zu einem Friedens-Engagement, das die Balance zwischen "Pazifismus und Realpolitik" wahre.
Kardinal Scola rief die Bischöfe auch auf, über das Thema Ehe-Annullierungen nachzudenken. In diesem Zusammenhang müsse auch die Arbeit kirchlicher Gerichte in den einzelnen Bistümern neu überdacht werden. Gebot der Stunde seien aus seelsorglichen Gründen - bei aller nötigen Wachsamkeit - "vereinfachte juristische Prozeduren" für die Annullierungs-Prozesse.
Mit Blick auf die vielfach geforderte so genannte Interkommunion sprach Scola von einem "ziemlich delikaten pastoralen Problem". Die Eucharistiefeier sei von ihrer Natur her "ein vollständiges Glaubensbekenntnis der Kirche". Interkommunion sei also "nicht das geeignete Mittel, um die Einheit der Christen zu erreichen." Dennoch sei es ja einzelnen Nichtkatholiken unter bestimmten Bedingungen möglich, zur Kommunion zugelassen zu werden, erinnerte Scola. Generell brauche die Problematik der Interkommunion aber noch "weiteres Nachdenken", das aber vom Band zwischen Eucharistie und Kirche ausgehen müsse.
(rv 03.10.05 sk)









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