Einer der Synodenväter im Vatikan hat heute schon das Thema "Kommunion für wiederverheiratete
Geschiedene" angesprochen. Der Weihbischof von Port de Paix auf Haiti, Pierre-Antoine
Paulo, erklärte auf einer Pressekonferenz, er hoffe, "dass das wichtigste Sakrament
der Kirche auch von Menschen wie den wiederverheirateten Geschiedenen empfangen werden
kann". Paulo bemängelte auch, dass das vorbereitende Arbeitspapier der Synode, das
so genannte Instrumentum laboris, nicht erwähne, inwiefern die Eucharistie eine Brücke
zu anderen Religionen sein könne. Der Weihbischof wörtlich: "Wenn die Eucharistie
für uns wirklich das Wertvollste ist, dann müßten wir auch andere daran teilhaben
lassen."
Der filippinische Bischof Luis Tagle erklärte vor Journalisten, in
vielen Pfarreien könnten keine Eucharistiefeiern mit Priestern mehr angeboten werden.
Das werfe wichtige Fragen für die Synode auf.
In der Synodenaula hat derweil
der Generalsekretär der Bischofssynode, Erzbischof Nicola Eterovic, an den verstorbenen
Papst Johannes Paul II. erinnert. Die gegenwärtige Synode sei in gewisser Weise das
"geistliche Erbe" des Wojtyla-Papstes, meinte Eterovic.
Der Generalrelator
der Synode, Kardinal Scola von Venedig, erwartet sich in Sachen Kollegialität "wichtige
Neuerungen" von dem Treffen. Das meinte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur
adn-kronos. So zwinge etwa die Redezeit-Beschränkung die Synodenväter zu größerer
Verdichtung ihrer Gedanken. (rv/ansa 03.10.05 sk)