Für eine Kirche, die ihre Sendung so versteht wie Jesus, hat sich Kardinal Christoph
Schönborn gestern beim "Fest der Eucharistie" im Wiener Stephansdom ausgesprochen.
Für die Gesellschaft sei wünschenswert, dass möglichst viele Menschen ihr Umfeld mit
den Werten des Evangeliums, mit dem Geist Jesu prägten. Dazu gehörten Sinn für Solidarität,
der Mut, Unangenehmes zu benennen und um der Gerechtigkeit willen auch Nachteile auf
sich zu nehmen. Diese Werte hätten die Christen nicht für sich gepachtet, betonte
der Wiener
Erzbischof: "Wir wollen uns auch kritisch befragen lassen, wenn
wir es verabsäumen, sie zu praktizieren", so Schönborn.
Beim Fest zum Abschluss
des "Jahres der Eucharistie" wurde zugleich auch des 10. Jahrestages des Amtsantritts
von Kardinal Schönborn als Erzbischof von Wien gedacht. Schönborn hatte 1995 bewusst
den 1. Oktober - das Fest der Heiligen Therese von Lisieux - als Tag seiner Amtseinführung
gewählt, weil er seine Tätigkeit in das Zeichen dieser "Heiligen des kleinen Weges"
setzen wollte. (kap 02.10.05 gs)