2005-10-01 10:43:39

China: Bischöfe dürfen nicht zur Synode ausreisen


Morgen beginnt im Vatikan die Weltbischofssynode. Oberhirten aus der ganzen Welt werden sich dann drei Wochen lang mit Fragen rund um die Eucharistie beschäftigen. Mit dabei sein sollten eigentlich auch vier Bischöfe aus der Volksrepublik China - Papst Benedikt hatte sie überraschend im September zur Synode berufen. Aber: Einen Tag vor dem Eröffnungsgottesdienst haben die vier chinesischen Kirchenmänner noch immer keine Ausreiserlaubnis erhalten.


Weder die drei geladenen Vertreter der staatsnahen Patriotischen Vereinigung noch der Bischof der romtreuen so genannten Untergrundkirche erhielten bislang einen Reisepass. Es bestehe dennoch noch Hoffnung, aber sie sei "sehr klein", zitiert die Nachrichtenagentur Asianews einen der Geistlichen. Eine offizielle Begründung für die Ausreiseverweigerung gibt es bisher nicht. "Alles hängt von den diplomatischen Beziehungen zwischen China und dem Vatikan ab. Solange die nicht existieren, wird es schwierig bleiben, Reisen dieser Art zu organisieren", sagte ein Lokalpolitiker gegenüber Asianews. Beobachter hatten die Einladung Benedikts als Zeichen des Entgegenkommens gegenüber der Volksrepublik gewertet. Offenbar fühlten sich aber Mitglieder des staatlichen Kontrollapparates übergangen, da die Einladung nicht über sie gelaufen war. Die Volksrepublik China und der Vatikan unterhalten seit 1951 keine diplomatischen Beziehungen. China forderte bisher als Bedingung für eine Wiederaufnahme, der Vatikan müsse zunächst seine Kontakte zu Taiwan abbrechen.
Unterdessen hofft der Vatikan weiter darauf, dass die Bischöfe doch noch zu ihren Amtsbrüdern nach Rom kommen können. Das sagte jetzt der Generalsekretär der Synode, der kroatische Bischof Nicola Eterovic. "Noch liegt uns ja keine offizielle Absage vor", so der Kardinal.
(asianews 01.10.05 hr)







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