Die anglikanische Kirche von Nigeria will trotz unterschiedlicher Ansichten zur Homosexualität
nicht mit den anglikanischen Kirchen in Großbritannien und den USA brechen. "Wir
werden weder homosexuelle Paare trauen noch homosexuelle Priester weihen, aber
wir wollen Teil der großen anglikanischen Weltgemeinschaft bleiben", sagte der
Primas von Nigeria, Erzbischof Peter Akinola, nach britischen Medienberichten vom
Donnerstag in Abuja. Akinola gilt als der Wortführer des evangelikalen Kirchenflügels.
Die anglikanische Kirche ist tief zerstritten über das Thema Homosexualität. 2003
war der homosexuelle Priester Gene Robinson zum Bischof der US-Diözese New Hampshire
geweiht worden. Mehr als 100 Pfarreien der US-Episkopalkirche spalteten sich daraufhin
von ihren Diözesen ab und schlossen sich evangelikalen Diözesen in Afrika an. Weltweit
haben sich bereits mehrere traditionalistische Diözesen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen,
das die Bildung einer "Kirche innerhalb der Kirche" befürwortet. Die anglikanische
Kirche ist nach eigenen Angaben mit rund 78 Millionen Mitgliedern die drittstärkste
christliche Denomination weltweit. Sie ist in 164 Ländern vertreten, sehr stark unter
anderem in Afrika. (30.09.05 hr)