Vatikan: Cottier, Papst will Küng "zur Einheit zurückführen"
Wenn Papst Benedikt XVI. den Kirchenkritiker Hans Küng empfangen hat, heißt das, er
wollte ihn „zum Nachdenken“ bringen und ihn zur Umkehr bewegen. So interpretiert Kardinal
Georges Cottier, der päpstliche Haustheologe, das lange Gespräch zwischen dem Papst
und dem Theologen vergangenen Samstag. Gegenüber Radio Vatikan sagte der Schweizer
Kardinal:
„Ich denke, der Papst schließt seine Tür nicht. Er ist ein Mann
des Dialogs, und wenn der Dialog gewünscht wird, antwortet er positiv. Hans Küng und
Bernard Fellay, Generalobere der Piusbruderschaft, sind Persönlichkeiten mit krisenhaften
Ansichten. Wenn der Heilige Vater akzeptiert, mit ihnen zu sprechen, dann tut er das,
um sie zur Einheit zurückzuführen. Sobald wir in einen Dialog eintreten, gehen wir
davon aus, dass wir den anderen zum Nachdenken bringen können. Die katholische Kirche
ist eben deshalb universal, weil sie in jedem Menschen, gleich welcher Kultur er angehört,
Keime des Guten weiß. Und dazu gehört immer das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden.“