Bundesinnenminister Otto Schily hat den Kirchen für ihren Einsatz zur Integration
von Ausländern gedankt. Der Staat sei auf die seelsorgliche und die praktisch-soziale
Arbeit der Kirchen und zugleich auf die Mitwirkung aller Bürger angewiesen, wenn die
Integration gelingen solle, sagte Schily in Berlin bei einem ökumenischen Gottesdienst
zur bundesweiten Eröffnung der 30. «Interkulturellen Woche». Die Politik müsse dabei
aber auch «auf Grenzen bedacht sein» und dürfe sich nicht auf Illusionen einlassen,
fügte Schily hinzu. Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky sagte in seiner Predigt,
viele Fragen der Integration seien noch unbeantwortet. Es gehe darum, die Balance
zwischen dem Aufbau von Parallelgesellschaften einerseits und einer völligen Assimilation
andererseits zu halten. Der evangelische Berliner Bischof Wolfgang Huber betonte,
allen Formen rassistischer oder fremdenfeindlicher Ausgrenzungen würden durch das
Engagement christlicher Gruppen Zeichen der Versöhnung entgegengesetzt. Dies müsse
auch Rückwirkungen auf die Politik haben. (kna 26.09.05 bg)