Kritik an dem geplanten schärferen Staatsbürgerschaftsgesetz hat die Armutskonferenz
geübt. Besonders wendet sie sich gegen eine vom Innenministerium geplante Neuerung:
Ausländischen Kindern soll in Zukunft die Staatsbürgerschaft verwehrt werden, wenn
sie in der Schule durchfallen. Die Armutskonferenz sieht eine höchst bedenkliche "Grundideologie"
des Gesetzes: "Weil Kinder von Migranten in Haushalten leben, wo man öfter arbeitslos
ist, schlechtere Bildungschancen und ein höheres Armutsrisiko hat, enthalten wir ihnen
gleiche Rechte, gleiche soziale Teilhabechancen und bessere Zukunftsmöglichkeiten
vor". Den Betroffenen werde
vermittelt: "Ihr seid selber schuld an den Barrieren,
die wir euch aufgestellt haben". So schaffe man eine soziale Unterschicht mit geringen
Aufstiegschancen. (kap 23.09.05 sk)