"Tourismus ist leider - trotz all seines positiven Potentials - zu einer Industrie
geworden, die eine massive Anzahl an Opfern fordert". Das sagt der Generalsekretär
des Weltkirchenrats, Samuel Kobia, in einer Botschaft zum Welttourismustag am 27.
September. Kobia ist Kenianer, kommt also selbst aus einem Land, das von vielen Touristen
besucht wird. Zwar könnte der Tourismus zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt beitragen,
indem er helfe, Strukturen von Haß und Gewalt zu überwinden. Nutzen und Lasten seien
aber sehr ungleich verteilt. "Die Tourismusindustrie wird von einer kleinen Anzahl
an Unternehmen dominiert, denen es vor allem um hohe Renditen geht", so Kobia, "während
Millionen Frauen und Kinder mißbraucht, Kulturen verunglimpft und ausgebeutet und
Arbeiter unterbezahlt werden." (pm 23.09.05 sk)