Carlos Aguiar Retes ist der Bischof im mexikanischen Texoco, er ist Sekretär der mexikanischen
Bischofskonferenz und gleichzeitig Vize-Präsident des lateinamerikanischen Bischofsrates
CELAM. Zur Zeit ist er in Rom - auf Ad-Limina-Besuch mit weiteren Oberhirten seines
Landes. Im kommenden Jahr stehen in Mexiko Präsidentschaftswahlen an. Und erstmals
können sich gleich drei Parteien realistische Chancen ausrechnen: Die Partei der Nationalen
Aktion (PAN) des akutuellen Präsidenten Vicente Fox, die langjährige Einheitspartie
PRI und die Partei der demokratischen Revolution PRD. Der Kommentar des Kirchenmanns:
"Es ist ein sehr wichtiger Moment für unser Land. Haben wir erst doch zum
ersten Mal mit einer Wahl zu tun, von der im Moment niemand sagen kann, wie sie ausgehen
wird. Schon die letzte Wahl - die ja schließlich den Regierungswechsel herbeigeführt
hat - war demokratisch. Manche hatten mit diesem Wechsel gerechnet, andere nicht.
Aber heute würde wirklich niemand wagen vorher zu sagen, welche der drei wichtigen
Parteien gewinnen wird. Das ist für uns ein absolut ungewohnter Prozess. Die katholische
Kirche stellt sich darin als vertrauenswürdigste Institution der Gesellschaft dar.
Das ist eine große Verantwortung für uns." (rv 20.09.05 hr)