Papst Benedikt XVI. hat die Christen aufgefordert, sich mehr als bisher am Vorbild
Christi zu orientieren. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte er zu den
Pilgern deutscher Sprache:"Wie ein großes Panorama entfaltet der Hymnus aus dem Kolosserbrief
das Bild Christi, unseres Herrn und Erlösers. Von Ewigkeit her ist Christus das „Ebenbild
des unsichtbaren Gottes“ (V. 15), die „Ikone“ des Vaters. Er ist der „Erstgeborene
der ganzen Schöpfung“ (ebd.), ihr Ursprung und Ziel. An Ihm sollen wir unser Dasein
ausrichten, da wir berufen sind, „Abbild und Abglanz Gottes“ zu sein. Durch seine
Menschwerdung tritt der Sohn Gottes in die Gemeinschaft der Menschen ein, um sie zu
leiten und in eine harmonische und fruchtbare Einheit zusammenzuführen: Er ist das
„Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche“ (V. 18). So haben Bestand und inneres
Wachstum der Menschheit in Christus ihre Wurzeln. Als „Erstgeborener der Toten“ (ebd.)
ist er zudem der Urgrund der Auferstehung aller. Denn durch sein Blut und seine Hingabe
am Kreuz bringt Jesus Christus den Menschen die Erlösung; er ist der Urheber der Versöhnung
und der Mittler des Heils. Der geliebte Sohn Gottes des Vaters führt die Schöpfung
zur Vollendung. Herzlich heiße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher
Sprache willkommen. Jesus Christus zeigt uns den Vater; er zeigt uns auch das Bild
des wahren Menschen. Ihm wollen wir unsere Anliegen und Sorgen, unser ganzes Leben
anvertrauen. Der Herr begleite euch mit seiner Liebe und seinem Segen!" Nach der
Generalaudienz empfing der Papst die irische Präsidentin Mary McAleese in Audienz. (rv
07.09.05 bg)