2005-09-06 15:44:45

Sudan: "Lage in Darfur weiter katastrophal"


Noch immer herrschen Gewalt und Elend in Sudans westlicher Krisenregion Darfur - und noch immer scheint kein Ende in Sicht. Weiterhin 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge und zusätzlich 200.000 Flüchtlinge im Nachbarland Tschad. An eine Rückkehr dieser Menschen ist im Moment nicht zu denken. Die Lage also bleibt schlimm, unterdessen aber hat sich das Interesse der Weltöffentlichkeit längst wieder auf andere Kriegs- und Katastrophengebiete verlagert - und damit auch die Spendenbereitschaft, sagt Francois Large. Er ist Programmleiter für Darfur von Caritas Internationalis:
"Ja, das ist der Grund unserer Verzweiflung. Wir haben so viel Geld von den Spendern bekommen letztes Jahr und im Jahr danach haben wir sehr viel geleistet. Aber für 2006 wissen wir nicht, wie wir planen können. Wir müssen noch mal 30 Millionen Dollar oder Euro sammeln für 2006, weil die Lage sich nicht gebessert hat. Aber die Menschen und die Regierungen haben das noch nicht begriffen, dass wir dieselbe Menge an Geldern brauchen. Also werden wir in den nächsten Wochen schwieirige Entscheidungen treffen müssen - was müssen wir aufgeben?"
Ohne verschärften internationalen Druck - da ist sich Francois Large sicher - sind auch die Friedenverhandlungen für Darfur - die Mitte September im nigerinanischen Abuja wieder aufgenommen werden sollen - von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und das fordert die Caritas von der Staatengemeinschaft:
"Das Wichtigste ist Sicherheit zu gewährleisten für die Vertriebenen, damit sie zurückkehren. Wir dürfen die Saatgutzeit nächstes Jahr im März, April nicht verpassen. wir brauchen Schutz für die Vertriebenen. Und wir brauchen Spenden, um Saatgut kaufen und verteilen zu können. Um Unterernährten bis Oktober 2006, bis zur Ernte nächstes Jahr versorgen zu können."
(rv 06.09.05 hr)








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