Mehr als 42.000 Menschen sind inzwischen aus New Orleans evakuiert worden. Es ist
eine der größten Rettungsaktionen der Geschichte, bis zu 40.000 weitere Menschen warten
noch dringend auf Hilfe. Die Lage bleibt laut Beobachtern weiterhin chaotisch, Kriminalität
und Seuchengefahrt stiegen. Rund 600.000 Haushalte waren gestern Nacht ohne Strom.
Das Militär richtete eine Flugbrücke ein, auf dem Flughafen wurde eine Notklinik eingerichtet.
Inzwischen wurde auch mit der Bergung der Leichen begonnen. Heute Morgen haben die
Vereinigten Staaten nun offizielle die Europäische Union und die NATO um "Notfall-Hilfe"
gebeten.
Unterdessen wird die Kritik an den Bundesbehörden immer lauter. In
den ersten drei Tagen nach dem Hurrikan seien die Menschen völlig allein gelassen
worden, so der stellvertretende Polizeichef von New Orleans. Als die Nationalgarde
schließlich eingetroffen sei, hätten die Militärpolizisten erst einmal geschlafen
und Karten gespielt. Präsident George Bush hat die Entsendung weiterer Soldaten
in die Südstaaten angekündigt, bis zu 40.000 Nationalgardisten sollen kommende Woche
im Einsatz sein. Außenministerin Condoleeza Rice und Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld wollen heute die Krisenregion besuchen, Bush will morgen zu einem zweiten
Besuch aufbrechen.