2005-09-02 13:13:06

Vereinigte Staaten: Hilfen der US-Kirche für Katrina-Opfer


Vier Tage nach dem Hurrikan "Katrina" herrscht in New Orleans nach Agenturberichten Chaos. Leichen liegen angeblich in den Straßen der weitgehend überschwemmten Stadt, bewaffnete Plünderer sind unterwegs und greifen auch die Hilfskräfte an. New Orleans gilt als die "Mörderhauptstadt der USA" - und man sagt, dass einige Gangs nur in der Stadt blieben, um plündern zu können. Tausende Menschen müssen weiter auf ihre Rettung warten, selbst die Versorgung mit dem Nötigsten ist offenbar noch nicht sichergestellt. In den verwüsteten Regionen in den Bundesstaaten Louisiana, Mississipi und Alabama fehlen Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente und Kapazitäten, um Überlebende und Tote aus den Gebieten zu transportieren. Die "Tagesschau" spricht gar von "apokalyptischen Szenen". Viele der Betroffenen fliehen beispielsweise aus Louisiana, dem Staat, in dem die überschwemmte Stadt New Orleans liegt, ins benachbarte Texas. Eine völlig neue Situation für die Hilfskräfte dort, sagt Frank Rossi, Generalvikar der Diözese von Galveston-Houston:

"In der Zeit, als der Hurrikan ankam, waren die Leute in der weiteren Umgebung Houstons sehr schnell bereit, Hilfen für die Betroffenen zu leisten. Am Anfang haben wir Toilettenartikel, Nahrungsmittel und ähnliches gesammelt und sie in die Hurrikan-Gegend geschickt. Das ist in den letzten Tagen komplett anders geworden: Jetzt realisieren wir nämlich, dass die Leute die Hurrikan-Gegend verlassen müssen und an Orte gelangen müssen, wo man ihnen die nötige Unterstützung leisten kann. Wir haben jetzt unsere Aktivität geändert: Wir empfangen die Leute jetzt hier. Deshalb sammeln wir jetzt sehr aktiv all jene Dinge, die die Leute brauchen werden, um in den nächsten Monaten leben zu können. Wir haben erst einmal Übergangsbehausungen errichtet und werden dann auch dauerhaftere Unterkünfte errichten müssen."

Die Menschen, die nach Houston kommen, haben große Schockerlebnisse hinter sich, berichtet der Generalvikar:

"Die meisten Leute, die zu uns kommen, haben ihre Häuser verloren. Genauso ihre Arbeit. Das sind meistens Menschen, die keine großen ökonomischen Möglichkeiten haben - und deshalb haben sie keine Chance, für ihre persönlichen Bedürfnisse aufzukommen. Daher wissen sie wirklich nicht, was mit ihrem Leben nun passieren wird. Wir haben hier einige Kinder, bei denen man sich fragen muss, wie ihre Schulausbildung weitergehen soll. Kranke - wie sollen die an medizinische Versorgung kommen? Viele Leute, die hier ankommen, stehen unter großen Schockeinwirkungen. Und sie haben keine Hoffnung, dass sie wieder zu einem normalen Leben zurück kehren können - dort, in Louisiana."

Caritas und Diakonie haben unterdessen zu Spenden aufgerufen. Caritas-Präsident Peter Neher sagte in Freiburg, das große Leid der Menschen, die alles verloren haben, mache tief betroffen. "Hunderte Helfer und Mitarbeiter der Catholic Charities , unserer Schwesterorganisation in den USA, sind seit Tagen unermüdlich im Einsatz sind und leisten Nothilfe. Wir stehen an ihrer Seite“, so Neher wörtlich. Die Caritas unterstrich, dass es in New Orleans und Biloxi es vor allem die sozial Schwächsten seien, die von der Naturkatastrophe betroffen sind – alte und kranke Menschen, Mütter mit Kleinkindern, Arbeitslose sowie illegale Einwanderer aus Lateinamerika.


(rv 2. 9. 05 lw)







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