2005-08-17 12:33:48

Katholische Kirche trauert um Frère Roger


Kirchenvertreter aus aller Welt sind bestürzt über den Mord an Frere Roger. Papst Benedikt XVI. erinnerte in der Generalaudienz an den Gründer der Gemeinschaft von Taizè. Die Todesnachricht sei "traurig und schrecklich", so der Papst: "Diese sehr traurige Nachricht trifft mich umso mehr, da ich gestern, wirklich erst gestern, einen sehr bewegenden Brief von ihm erhalten habe, einen sehr freundschaftlichen Brief."
Benedikt zitierte bei der Generalaudienz aus dem Brief, der in französisch abgefasst war. Er betonte:
"Mit ganzem Herzen ist er bei mir und all den vielen, die sich in Köln versammeln. Er hat gesagt, dass er auf Grund seines Gesundheitszustands leider nicht persönlich nach Köln kommen könne, aber geistig sei er dabei, gemeinsam mit seinen Brüden, die vor Ort seien. Am Ende sagte er mir, dass er sich danach sehnt, wie früher nach Rom zu kommen und mich zu treffen. Wie die ganze Gemeinschaft von Taizé wolle er den gemeinsamen Weg mit dem Papst beschreiten."

Von eigener Hand habe Roger Schütz hinzugefügt: "Heiliger Vater, seien Sie sicher, dass ich tief mit Ihnen verbunden bin."
Der Papst bat um das Gebet für den Verstorbenen. "In diesem Moment großer Trauer können wir die Seele seines treuen Dieners nur der Güte des Herrn anvertrauen. Wir wissen, dass aus der Traurigkeit, die wir jetzt empfinden, die Freude wachsen wird, dass er in den Händen der ewigen Güte und ewigen Liebe ist, angekommen in der ewigen Freude. Er hat uns immer ermahnt, gläubige Arbeiter im Weinberg des Herrn zu sein, und - auch in traurigen Momenten - darauf zu vertrauen, dass der Herr uns begleitet und uns von seiner Freude schenken wird."


Kardinal Karl Lehmann verurteilte den Mord an Frère Roger in einer Erklärung für die Deutsche Bischofskonferenz. Lehmann wörtlich: "Ein Mann, der sein Leben der Botschaft Jesu von der Versöhnung aller Menschen und des Friedens besonders auch zwischen den Kirchen, Konfessionen und Religionen widmete, hat ein Schicksal erlitten, das uns an das gewaltsame Geschick Jesu und andere Zeugen für ein gewaltfreies Leben der Menschen, wie Martin Luther King und Dag Hammerskjöld erinnert. Sein Leben wurde brutal ausgelöscht."

Die deutschen Bischöfe stellten sich in dieser "tief tragischen Situation" an die Seite der Gemeinschaft von Taizé. Roger Schütz sei der Pionier einer "geistlichen Ökumee gewesen. Der Weltjugendtag werde für ihn beten. "Wir wissen uns seinem Erbe tief verpflichtet. Sein gewaltsamer Tod zeigt uns noch mehr als bisher die äußerste Dringlichkeit seines Lebens und seines Werkes und seiner Botschaft, die er hinterlassen hat."


Der Kölner Kardinal Joachim Meisner und der Generalsekretär des Weltjugendtags, Heiner Koch, zeigten sich ebenfalss sehr bestürzt und versprachen das Gebet aller Teilnehmer "für diese große Persönlichkeit". Frère Roger sei der katholischen Kirche immer tief verbunden gewesen, so Koch.


Roger Schütz, ist gebürtiger Schweizer. Noch im Frühjahr hatten die Schweizer Bischöfe ihrem Landsmann zum 90. Geburtstag gratuliert. In ihrem Beileidsschreiben an die Gemeinschaft von Taizé erinnert die Bischofskonferenz daran, dass Frère Roger in seinem gewaltsamen Tod "in gewisser Weise seinem grossen Meister, Jesus Christus, ähnlich geworden ist". "Sein Einsatz für den Frieden, die spirituelle Verwurzelung so vieler junger Menschen im christlichen Glauben und das gelebte Beispiel sowie sein Einsatz für die Einheit der Christen, liessen ihn zu einem leuchtenden Stern für viele Christen werden." Dem Nachfolger Bruder Alois wünschten die Bischöfe, dass er und die Gemeinschaft "auch in Zukunft dieses vorbildhafte Engagement leben und weiterführen könne".
(rv 17.08.05 bp)







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