2005-08-16 12:19:18

Der WJT beginnt. Eine Presseschau


Der Weltjugendtag stößt in Deutschlands Medien auf überraschend großes Interesse. Eine Presseschau.
Der neueste Focus zeigt auf seiner Titelseite Papst Benedikt, bringt im Inneren ein sympathisches Interview mit Kardinal Kasper, Plaudereien mit Jugendlichen, die sich halb qualifiziert halb weniger zum Papst äußeren. Der Focus laviert zwischen Freude am Papst und Kritik.
Der Spiegel dieser Woche aber zieht auf seiner Titelseite die Modernisierung eines Dürer-Bildes eines betenden Mädchens, modern gekleidet und mit langen Haaren, durch den Kakao. Überschrift: Gläubige – verzweifelt gesucht. Untertitel: Heimkehr des Papstes in ein unchristliches Land. Der Spiegel meint, der Papst komme in ein ihm fremdes Land, se sei ein Kreuz mit den Deutschen.
Ganz anders die Welt am Montag: das ganze Papstinterview mit Radio Vatikan und ein papstfreundliches Titelbild. Am Dienstag ein Essay von Kardinal Meisner über den Sinn des WJts.
Im Gegensatz dazu die Frankfurter Rundschau: Heiner Geisler meint hier dummerweise, die katholische Kirche sei immer noch gegen Lust am Sex und stellt Kardinal Meisner völlig einseitig dar.
Die Süddeutsche Zeitung bringt eine nachdenkliche Überlegung unter dem Titel „Der fremde Papst“. Tut sich ein Graben auf zwischen Deutschland und dem ersten deutschen Papst seit Jahrhundert? So die Frage. Vielleicht gebe es doch noch ein Ende dieser Zerrüttungsgeschichte meint der Kommentator. Vielleicht gebe es eine Zeitenwende zwischen dem polnischen und dem deutschen Papst. Die Frage bleibt offen.
Die Bildzeitung zeigt sich wie der Wahl Benedikts als geschäftstüchtig. Sie verteilt Buttons „Wir sind Papst“ und macht dabei Eigenwerbung. Auch die Montag- und Dienstagsausgabe ist auf die fromme Teilnahme am Weltjugendtag eingestellt. „Heiliger Vater, rette uns“ heißt es da: nämlich vor dem Regen, der auf Köln niedergeht.
Auch der Express und der Kölner Stadtanzeiger gehen freundlich mit dem Papst um. Der Express bringt das Papst-Interview mit Radio Vatikan.


Aus Köln. Pater Eberhard von Gemmingen.








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