Papst Benedikt XVI. hat heute 6.000 Pilger zur wöchentlichen Generalaudienz empfangen.
Darunter war auch eine Gruppe jugendlicher Chinesen aus der Volksrepublik, Taiwan
und Hongkong, die auf dem Weg zum Weltjugendtag in Köln Station in Rom machen. Auf
Deutsch sagte der Papst zu den Pilgern:
"Am Beginn der heutigen Audienz
steht Psalm 131. Dieses Lied vermittelt uns in nur drei Versen einprägsam, welche
innere Haltung wir Menschen vor Gott einnehmen sollen: 'Wie ein kleines Kind bei der
Mutter' (Ps 131, 2), so ruhig kann unsere Seele bei Gott werden; denn er hebt uns
an seine Wange, er neigt sich herab und gibt uns Speise (vgl. Hos 11, 4). Der Psalmist
selbst lebt als Kind Gottes. Darum kann er auch am Ende seines Gebets ganz Israel
dazu einladen, in allen Umständen auf den Herrn zu hoffen. Seit Beginn des
Menschengeschlechts besteht die Versuchung gegen die Gotteskindschaft in der Selbstüberschätzung.
Der stolze Mensch glaubt, nicht auf Gott angewiesen zu sein. Oft müht er sich vergeblich
ab, um allein mit den eigenen Kräften ans Ziel zu gelangen. Das kindliche Gottvertrauen
setzt hingegen eine entschiedene Absage an den Hochmut voraus. Nur so kann unsere
Seele Ruhe bei Gott finden." Bevor er den Pilgern den Segen erteilte, bat Benedikt
sie auf Deutsch um ihr Gebet für den Weltjugendtag:
"Ganz herzlich begrüße
ich die Pilger aus den deutschsprachigen Ländern. Niemand ist zu groß, um ein Kind
Gottes zu sein. Sucht Euren Frieden und Euer Glück nicht zuerst in der eigenen Leistung,
sondern in Gottes barmherziger Liebe. In Vorfreude auf den Weltjugendtag gehen meine
Gedanken nun schon nach Köln. Begleitet auch ihr diese große Begegnung mit eurem Gebet.
Heute wünsche ich euch einen gesegneten Aufenthalt in Rom und erholsame Ferien!“ (rv)