Der Dalai Lama hat Deutschland nach seinem bisher größten Europa-Auftritt für die
breite Unterstützung Tibets gedankt. "Freundschaft, die in schweren Zeiten wächst,
erachte ich als eine echte Freundschaft", sagte der Religionsführer gestern in Wiesbaden.
Er bat die Deutschen zudem, ihre Hilfe weiterhin aufrechtzuerhalten. Rund 20 000 Menschen
waren gekommen, um das Oberhaupt des tibetischen Buddhismus zu sehen. Kurz vorher
hatte der Dalai Lama den hessischen Friedenspreis bekommen. Warum, das erklärt Hessens
Ministerpräsident Roland Koch von der CDU, der den Dalai Lama auch schon öfters in
seinem indischen Exil besucht hat, so:
"Die Entscheidung zur Verleihung
des hessischen Friedenspreises trifft ein unabhängiges Kuratorium, das von der hessischen
Stifung für Friedens- und Konfliktforschung an der Frankfurter Universität veraten
und betreut wird. Nach Hans Blix, der den Preis im vergangenen Jahr erhalten hatte
für seine Bemühungen im Bereich der Abrüstung der atomaren Waffen, ist nun mit dem
Dalai Lama ein Mensch geehrt worden, der seinem Volk die Empfehlung zur friedfertigen
Konfliktlösung auch in schwierigster Bedrängnis immer vorgegeben hat und als ein Vorbild
aus Sicht der Friedens- und Konfliktforschungsstiftung gilt dafür, in einer solch
bedrängten Situation Wege der Kommunikation auf einer wertebezogenen Basis zu finden
und zu verhindern, dass Menschen in Verzweiflung beginnen, Gewalt auszuüben." (rv
29. 7. 05 lw)