In Europa nimmt der Einfluß von Abtreibungsgegnern zu. Besonders katholische Länder
wie Polen und Kroatien haben seit Anfang der 90er Jahre eine Kehrtwende erlebt. Das
geht aus einer Analyse der "International Herald Tribune" hervor. Während Polen unter
kommunistischer Herrschaft ein liberales Abtreibungsrecht hatte, ist die Tötung Ungeborener
dort inzwischen fast völlig verboten. Im letzten Jahr habe es im ganzen Land nur 174
legale Abtreibungen gegeben, so die Zeitung. Familienplanungs-Organisationen schätzen
die Zahl illegaler Abtreibungen im selben Zeitraum auf mehr als 80.000. In Kroatien
ist der Schwangerschaftsabbruch zwar nicht verboten, muß aber – anders als noch vor
zehn Jahren – selbst bezahlt werden. Die Kosten von 500 Euro lägen höher als ein durchschnittlicher
Monatslohn, so die „International Herald Tribune“. Verantwortlich für diesen Trend
seien die katholische Kirche sowie Lebensschutzorganisationen. (idea 28.07.05 sk)