2005-07-26 10:58:28

Vatikan: "Protest Israels nicht gerechtfertigt"


Bei seinem Plädoyer gegen den Terror hatte Papst Benedikt XVI. am Sonntag beim Angelus mehrere betroffene Länder aufgezählt: Ägypten, die Türkei, den Irak und Großbritannien. Israel hingegen erwähnte er nicht ausdrücklich. Das hat jetzt zu einer diplomatischern Irritation zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl geführt:


Das israelische Außenministerium in Jerusalem hat gestern den Apostolischen Nuntius, Erzbischof Pietro Sambi, einbestellt. Der Grund: Protest dagegen, dass Papst Benedikt Israel nicht unter den vom Terrorismus heimgesuchten Ländern erwähnt hatte. Diese Auslassung, so Israel, stärke die Extremisten und schwäche die Gemäßigten. Es wäre dagegen "gerecht und wünschenswert" gewesen, Israel als ein "Hauptopfer des islamistischen Terrorismus" zu nennen. Der Heilige Stuhl reagierte prompt - Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls wies gestern Abend Israels Beanstandung als unberechtigt zurück. Der Papst habe beim Angelus die in "diesen Tagen" betroffenen Länder erwähnt. Bei unterschiedlichen Anlässen habe Benedikt aber wiederholt "jede Form von Terrorismus verurteilt - von welcher Seite er auch immer komme und gegen wen auch immer er gerichtet sei." Selbstverständlich sei bei dieser "allgemeinen und vorbehaltlosen Verurteilung des Terrorismus" auch das schwere Attentat von Netanya der vergangenen Woche mitgemeint, auf das sich Israel mit seiner Kritik bezogen hatte. Es sei überraschend, dass die Absicht des Papstes so verdreht werde, so Navarro weiter.
(rv 27.07.05 hr)








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