Polizeiseelsorger: Skepis gegen Todesschuss-Praxis
"Shoot to kill" - "Schießen um zu töten" also. Die britischen Sicherheitskräfte
haben diese "Todesschusspraxis" auch nach dem Fall des unschuldig getöteten Brasilianers
als legitimes Mittel im Kampf gegen den Terror verteidigt. Laut einer neuen Umfrage
ist auch die große Mehrheit der britischen Bevölkerung einverstanden mit dieser Praxis.
Die katholische Kirche jedoch blickt mit großer Sorge auf diese Entwicklung. Wir haben
nachgefragt bei Pfarrer Wolfgang Bender, dem Beautragten für Polizeisselorge im Erzbistum
Paderborn. Er sagt: "Wir als katholische Theologen haben da doch unser berechtigten
Zweifel, dass man da jemanden anschießt oder sogar erschießt - ganz bewusst mit diesem
Todesschuss - der nur verdächtig ist. Ich denke, man kann das in keinster Weise vergleichen
mit diesem finalen Rettungsschuss, den es bei uns in fast allen Bundesländern in
Deutschland gibt, wo eben beispielswiese als ultima ratio ein Täter, der z. B. eine
Geisel bedroht, kampfunfähig geschossen wird, wobei man da dann auch darauf achten
wird, dass man ihn nicht töten wird." (rv 25.07.05 hr)