Venezuela: Konflikt zwischen Kirche und Präsident Chavez
Der langjährige Konflikt zwischen der katholischen Kirche in Venezuela und Präsident
Chavez eskaliert. Der pensionierte Kardinal Rosalio Castillo hat sein Volk aufgerufen,
sich gegen den gewählten Präsidenten zu erheben. Präsident Chavez verstoße gegen die
Regeln der Demokratie. In der Verfassung heiße es, auch ein demokratisch gewähltes
Staatsoberhaupt könne abgesetzt werden, wenn es die Gesetze der Demokratie nicht respektiere.
Man kann nur sagen die Fetzen fliegen in Caracas: Chavez nannte den Kardinal einen
Banditen, nachdem der das Staatsoberhaupt einen Diktator geschimpft hatte. Der Hintergrund:
Seit Jahren klagen die katholischen Bischöfe, Chavez verhalte sich diktatorisch. Der
aber hat die Mehrheit des Volkes hinter sich, weil er aus dem reichen Öleinkommen
den Armen zu essen und Kleidung gibt. Meinungsumfragen zeigen: das Volk steht in der
Mehrheit hinter ihm Venezuela ist der dritte-größte Öl-Exportstaat der Welt. Der Kardinal
räumte in einem Interview ein, er sei im Ruhestand und könne daher nicht für die ganze
Kirche in Venezuela sprechen. Klar sei auf jeden Fall, dass es Chavez nicht um die
Armen gehe, sondern um die Erhaltung der Macht. Chavez antwortete, er werde sich über
den Kardinal beim Vatikan beschweren. (ap 18. 7. 05 lw)