2005-07-18 14:50:28

Irak: Situation nach dem Attentat


Fast 100 Tote forderten am Wochenende Terroranschläge im Irak. Die blutigste Bilanz seit Ende des Krieges. Ein Selbstmordattentäter hatte sich neben einem Tanklaster in die Luft gesprengt und nach neuesten Angaben 98 Menschen mit in den Tod gerissen. Die Zustände im unsicheren Nachkriegsirak gehen vor allem zu Lasten der Bevölkerung, beklagt Shlemon Warduni, katholischer Weihbischof in Bagdad:
 
"Die Situation der Zivilisten ist sehr tragisch! Denn die unschuldigen Leute sind es, die immer wieder zwischen die Fronten geraten, die Leute, die ihrer Rechte beraubt sind und Angst haben! Jeden Tag hoffen wir, dass es morgen besser sein wird, aber das Morgen ist schlimmer! Wenn das Wasser fehlt, der Strom, wenn die Medikamente fehlen, aber besonders wenn Frieden und Sicherheit fehlen, ist das eine furchtbare Sache!"


Gefragt nach der Situation der Kirche sagt der Weihbischof:


"Wir sprechen von den Irakern insgesamt, nicht so sehr von den Katholiken im besonderen. Denn es ist eine einzige Situation für uns alle. Wenn wir anfangen, von Christen oder Katholiken zu sprechen, würde das vielleicht zu einer Trennung der Bevölkerung führen. Das wollen wir nicht! Wenn ein Christ stirbt, sterben daneben auch sechs, sieben Moslems. Wir Irakener treffen zusammen auf viele Schwierigkeiten. Aber wir Christen danken Gott, dass wir mit unseren Gottesdiensten, unseren Erstkommunionen weitermachen können. Wir gehen vorwärts!"

 
(rv 18. 7. 05)







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