2005-07-17 16:25:13

Deutschland: Familienbund, "Kinderlärm ist Zukunftsmusik"


Bundespräsident Horst Köhler wird diese Woche bekannt geben, ob es Neuwahlen für den Deutschen Bundestag geben wird. Die Parteien befinden sich jedoch landauf landab schon im Wahlkampf, die Wahlprogramme sind vorgelegt. Große Themen: Arbeitslosigkeit und Familienfreundlichkeit. Kindbedingte Armut ist eines der Hauptprobleme der bundesdeutschen Gesellschaft, sagt Familienbundvorsitzende Elisabeth Bußmann. Sie hat genau hingeschaut:
"Wenn es denn zu einer Wahl kommt am 18. September, hat die CDU in ihrem Wahlprogramm stehen, dass Familien Vorfahrt haben sollen. Das ist erfreulich, konkret wird aber eine höhere Mehrwertsteuer in Aussicht gestellt. Das heißt im Klartext: Die Verlierer sind die Familien insgesamt. Familien können ihren Konsum nicht einschränken, vor allem kinderreiche Familien nicht, und können da nicht sparen."
Und das rot-grüne Wahlprogramm?
"Rot-grün hat ja nun auch in den letzten Monaten immer wieder auf den vorrangigen Ausbau von Kinderbetreung und einem Betreuungsangebot gesetzt. Auch das ist ein Versprechen, das nicht eingelöst worden ist bislang. Das Versprechen wird auch für die nächsten Jahre gegeben, wie auch der Hinweis, dass es ein Elterngeld geben soll, ein gehaltsabhängiges Elterngeld für die Zeit von einem Jahr. Die höheren Einkommensgruppen werden durch die Einführung des Elterngeldes begünstigt und für uns als Familienbund der Katholiken ist es der falsche Weg."
Familien erwarten keine Wahlprogramme auf Hochglanzpapier, sondern Ehrlichkeit, sagt Elisabeth Bußmann:
"Erfreulich ist ja, dass in der Tat auch in den Wahlprogrammen die Familien jetzt auf der Tagesordnung stehen. Das ist deswegen wichtig: Deutschland hat zu wenig Kinder - das wissen wir - und viele junge Menschen wollen mit Kindern leben, können das aber nicht einlösen. Von daher müssen wir insgesamt in unserer Gesellschaft ein Klima geschaffen wird, dass Kinderlärm als Zukunftsmusik verstanden wird und unser kinderentwöhntes Land wieder zu einem kinderreichen Land wird."
(rv 17.07.05 bp)







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