2005-07-13 10:31:41

Vatikan: Unterirdische Ökumene


Eine Art "unterirdische Ökumene" hat der Petersdom gestern erlebt. Ein koptischer Bischof, Arnaba El-Soriani, feierte in den Vatikanischen Grotten eine feierlicheorthodoxe Liturgie - ganz nah am Petrusgrab und am Grab von Johannes Paul II. Mit ihm konzelebrierten neun koptische Geistliche, darunter ein orthodoxer Bischof aus Eritrea. Der Anlaß war das orthodoxe Fest der Apostel Petrus und Paulus - und die Ökumene war keineswegs zum ersten Mal in St. Peter in den "Untergrund" gegangen, wie Bischof Barnaba erklärt. "Zum ersten Mal haben wir das am 12. Juli 1990 gemacht - und seitdem jedes Jahr, immer hier. Für uns ist das ein sehr tiefer Moment: Ich erinnere mich dann an das Martyrium, das die beiden Apostel für die Verkündigung des Evangeliums geleistet haben. Auch unsere koptische Kirche ist eine apostolische Kirche - sie leitet sich vom heiligen Markus ab, der Apostel in Ägypten war. Ich habe bei der Liturgie auch einen Moment an Papst Johannes Paul II. gedacht - und innerlich "Danke" gesagt. Ich habe ihm innerlich gesagt: Ich bin nur ein kleiner Bischof aus der weiten Welt, aber ich danke dir für alles, was du für alle getan hast."
Die koptische Kirche sieht sich selbst als älteste christliche Kirche der Welt und gehört zu den so genannten orientalisch-orthodoxen Kirchen. Sie wird von einem Patriarchen geführt, der den Titel "Papst" trägt und in Ägypten residiert, wie die meisten koptischen Gläubigen. Mit Rom unterhalten die Kopten nicht immer einfache ökumenische Beziehungen.
(rv 13.07.05 sk)







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