2005-07-08 12:38:37

Sudan: Politische Häftlinge kommen frei


In mehreren westsudanesischen Flüchtlingslagern sind heute Morgen Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR bei der Verteilung von Hilfsgütern angegriffen worden, von Männern mit Steinen und Stöcken attackiert. Dabei steht der Sudan politisch vor einem Neuanfang. Die Regierung in Karthoum und die Rebellengruppen aus Darfur hatten sich vergangene Woche auf ein Abkommen geeinigt, das langfristig den Frieden in der Region sichern soll. Morgen soll es in Kraft treten. Gleichzeitig hat Karthoum die Freilassung aller politischen Gefangenen in Aussicht gestellt. Mindestens 400 von ihnen sollen noch dieses Wochenende dem Roten Kreuz im Sudan übergeben werden. Ein erster Schritt, sagt Repräsentantin Lorena Brander, aber ich denke auch an die Tausende, die noch immer festgehalten werden: "Unglücklicherweise haben wir bislang keine Notiz, ob sie noch in Haft sind. So konnten wir bislang nichts tun, um Gefangene zu besuchen. Wir hoffen, dass die Freilassung der Gefangenen uns die Chance gibt, zu sehen, in welchem Zustand sie sich befinden. Außerdem möchten wir weiter Schritte unternehmen, mit der Regierung des Sudan ins Gespräch zu kommen."

Mutmaßliche Täter, die an Zivilistenmorden in Darfuf beteiligt waren, bleiben weiterhin in Haft. In der westsudanesischen Provinz kämpfen Regierungstruppen und arabische Milizen seit Anfang 2003 gegen die Rebellen. Nach UNO-Schätzungen kamen bislang 300.000 Menschen ums Leben, zwei Millionen befinden sich auf der Flucht.
(rv/agenturen 08.07.05 bp)







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