2005-06-29 10:46:55

"Bald Seligsprechung Johannes Pauls"


Der Seligsprechungsprozess für Papst Johannes Paul II. wird schnell zum Abschluss kommen. Davon ist der römische Kardinalvikar Camillo Ruini überzeugt. Bei der feierlichen Eröffnung des Verfahrens meinte er gestern Abend in der römischen Lateranbasilika, in den Augen der Welt sei Papst Wojtyla schon jetzt heilig. Der vor drei Monaten verstorbene Papst habe sein Leben für die Verbreitung des Evangeliums gegeben.
Nur noch Papst Benedikt fehlte gestern Abend beim Prozess-Auftakt in der römischen Kathedrale San Giovanni: Benedikt nahm zeitgleich an einem Konzert im Vatikan teil, ließ Kardinal Ruini bei der Lateran-Feier den Vortritt. Anders, als viele deutsche Blätter meldeten, wurde Johannes Paul gestern Abend nicht etwa schon selig gesprochen - es startete nur das entsprechende Verfahren, mit einer feierlichen Vesper. Vor vielen Kardinälen und Politikern legten die Teilnehmer an dem Verfahren ihren Eid ab; darunter auch der Postulator Slawomir Oder. Mit dabei in der Basilika war übrigens auch Erzbischof Stanislaus Dziwisz, langjähriger Privatsekretär von Johannes Paul. Bewegend der Moment, als die Gläubigen in der Lateranbasilika noch einmal in Sprechchöre ausbrachen - "Giovanni Paolo", ein Ruf, der vielen nach fast 27 Jahren polnischen Pontifikats noch in den Ohren hallt.
In seiner Ansprache erinnerte Kardinal Ruini in bewegenden Worten an Johannes Paul II. "Die Überzeugung, dass er ein Heiliger ist, ist tief und allgemein verbreitet. Er war schon als Erzbischof von Krakau ein guter und verständnisvoller Hirte für seinen Klerus und sein Volk, auch in sehr schwierigen Momenten. Ein unermüdlicher Arbeiter für den Frieden, gegen den Krieg, für die Armen und Unterdrückten, für die Menschenwürde, für die Ökumene, für das Miteinander der Religionen. Mit Weitblick und Mut hat er zum Fall der Mauer, die Europa teilte, beigetragen. An der Wurzel seines apostolischen Eifers war sein intensives, tiefes Gebet.
Auf dem Petersplatz hat er beim Attentat von 1981 wirklich sein Blut gegeben - und später nicht sein Blut, aber dafür sein ganzes Leben, in den langen Jahren seiner Krankheit. Er gab dadurch ein außerordentliches Zeugnis vom toten und auferstandenen Christus. Er zeigte der Welt das Gesicht des von Christus erlösten Menschen."
(rv 29.06.05 sk)







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