Russland: Ostpriesterhilfe baute Kirchen aus Armeebooten
Während der Ökumenechef des Vatikans, Kardinal Walter Kasper, in Russland unterwegs
ist, tagen in Rom die katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO). Auch für
die ist Ökumene Thema, sagt der Generalsekretär von "Kirche in Not/Ostpriesterhilfe"
in Deutschland, Peter Neuhaus. "Für uns ist klar, dass die Hauptlast der Neuevangelisierung
Russlands natürlich von der russisch-orthodoxen Kirche getragen werden muss. Wir unterstützen
die katholische Kirche in Russland, aber wir pflegen auch enge Beziehungen zur russisch-orthodoxen
Kirche, da es unser gemeinsames Anliegen ist - die Rechristianisierung Russlands.
Und das ist keine konfessionelle Frage, sondern eine grundsätzliche Frage." Die
Rechristianisierung ist auch keine rein spirituelle Frage. Neuhaus erzählt von ganz
konkreten Hilfsmaßnahmen, zum Beispiel in Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad: "Dort
sind während des Krieges praktisch sämtliche Kirchen zerstört worden und die Kommunisten
haben natürlich nichts getan, um die Kirchen wieder aufzubaun. Dort haben wir der
russisch-orthodoxen Kirche drei Kapellenboote gestiftet. Die Kirche kommt dort also
im wahrsten SInne des Wortes zu den Gläubigen über die Wolga. Das waren sinnigerweise
früher Landungsboote der russischen Armee, die wir zu Kirchen umgebaut haben. Das
ist unser Zeichen der Versöhungen - gerade in einem Gebiet, das durch den Krieg weitesgehend
zerstört worden ist." (rv 23.06.05 bp)