Bischof Kräutler fordert "Globalisierung der Solidarität"
Bischof Erwin Kräutler stammt aus Österreich, aber er ist schon seit vielen Jahren
Oberhirte der Prälatur Xingu im Amazonasgebiet Brasiliens. Jetzt hat die Stadt Wien
den couragierten Kirchenmann mit dem Ehrenpreis des "Viktor Frankl-Fonds“ ausgezeichnet
– für seinen Einsatz für die Armen und Rechtlosen, für seine mutigen Plädoyers gegen
die Zerstörung des Regenwaldes. Bischof Kräutler forderte bei der Überreichung eine
"Globalisierung der Solidarität“: „Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.
Gerechtigkeit bedeutet in der Bibel mehr als nur angemessene Verteilung der Güter.
Gerechtigkeit erschöpft sich nicht in ihren ausgleichenden und austeilenden Dimensionen.
Gerechtigkeit im biblischen Sinn heißt, den Armen helfen, sich für die Benachteiligten
einsetzen, die Wahrheit gegen die Lüge verteidigen und mit Ehrlichkeit gegen Korruption
vorgehen“. Der Bischof erinnerte auch an seine Mitarbeiterin Schwester Dorothea
Stang, die Anfang des Jahres wegen ihres Engagemenents erschossen worden war. Scharf
verurteilte er die – so wörtlich "unheilige Allianz wirtschaftlicher und politischer
Interessen“: "Unfrieden und Terror verunsichern die Welt. Die Verwüstung der
Umwelt schreitet voran, soziale Ungleichheit vergrößert die Kluft zwischen Menschen
und Nationen ein klares Bekenntnis für die Gewaltlosigkeit, Versöhnung und Frieden
abzugeben." (rv 23.06.05 hr)