Papst Benedikt XVI. hat die Einberufung einer Sondersynode für Afrika durch seinen
Vorgänger erneuert. In seinem italienischen Gruß am Ende der Generalaudienz auf dem
Petersplatz bekräftigte er heute, er wolle - gemäß dem, was sein Vorgänger am 13.
November angekündigt hatte - bald die Zweite Bischofssynode für den Schwarzen Kontinent
zusammenrufen. Er habe das Vertrauen, dass das Bischofstreffen einen weiteren Impuls
im afrikanischen Kontinent bedeuten könne, was die Evangelisierung, das Anwachsen
der Kirche und das Voranbringen von Gerechtigkeit und Frieden angehe. Unter den rund
31 000 Teilnehmern bei der Audienz waren nämlich auch die Mitglieder des besonderen
Rats für Afrika bei der Bischofssynode. Aber auch zahlreiche Pilger aus den deutschsprachigen
Ländern waren heute bei strahlender Sonne auf den Petersplatz gekommen. Und zu denen
sagte Benedikt: "Liebe Brüder und Schwestern! Das
rettende Eingreifen Gottes in Situationen der Bedrängnis ist eine Grunderfahrung des
alttestamentlichen Gottesvolkes. Psalm 124, der uns zu Beginn dieser Audienz zu Gehör
gebracht wurde, lädt dazu ein, in der Gesinnung froher Danksagung die Errettung durch
Gott zu besingen: „Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt ... – so soll Israel
sagen“. In der Bedrängnis, die der Psalmist in den Bildern der Wasserfluten und der
Jagd beschreibt, erweist sich der Herr als Retter aus der Not. Diese Erfahrung
Israels teilt das Gottesvolk des neuen Bundes. Der Christ weiß: Gott steht auf der
Seite der Bedrängten, Verfolgten und Unterdrückten, die Tag und Nacht zu ihm rufen
(vgl. Lk 18, 7). Gerade wo menschliche Hoffnungen zerbrechen, wird die Größe seiner
erlösenden Macht sichtbar. Die Antwort darauf ist das Bekenntnis des Psalmisten, das
in die Liturgie Eingang gefunden hat: „Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel
und Erde erschaffen hat“. Von Herzen grüße ich die Pilger und Besucher
deutscher Sprache. Gott ist mit uns und sieht auf uns. In Not und Gefahr ist er uns
Schutz und Hilfe. Vertraut ihm alles an, was Euch bedrückt. Euer Leben werde zu einem
frohen Lobpreis Gottes und seiner Heilstaten. – Euch allen wünsche ich eine angenehme
Zeit der Erholung und der geistlichen Erbauung hier in Rom. Der Herr segne Euch alle!" (rv
22. 6. 05 lw)